
Weinbauregionen in Portugal

Dao & Setubal
In den letzten Dekaden haben sich diese beiden Regionen einen besonderen Namen verdient. Während aus dem Dao sehr bekömmliche, nicht ganz so komplexe Weine, vor allem rote Trauben, kommen; sind im Setubal besonders die edelsüßen Dessertweine wie der einzigartige Moscatel de Setubal entstanden. Auch die gehaltvollen, regionalen Trauben, wie die Touriga Nacional oder Castelao vom Weingut José M. da Fonseca sind unter Weinkennern bekannt.

Vinho Verde
Im nordportugisischen Anbaugebiet wachsen die sogenannten „grünen Weine“. Eigentlich mutet das Klima schon fast irisch an. Der Nahe Atlantik schickt seine kühlen und feuchten Winde übers Land und die Wolken regnen sich am Westhang des Parque Nacional Peneda-Gerês ab. Die Natur ist saftig und grün, hier gedeihen landwirtschaftliche Produkte en masse. Traditionell werden die Reben an Bäumen und an Pergolen hochgezogen. So bleiben die jung geernteten Weintrauben kühler, als in Bodennähe. Typisch für den Vinho Verde ist wenig Alkoholgehalt, meist um die 10 Vol% und durch eine geringe Nachgärung die feinen Kohlensäurebläschen. Beides wirkt sehr erfrischend.
Anspruchsvoller, vielleicht der beste Weißwein Portugals, ist der Alvarinho aus der Region um Moncao. Seine komplexe und volle Aromatik ist bezeichnend.

Porto
Der Duoro fließt aus Spanien kommend, bei Porto in den Atlantik. Er schneidet sich im Alto Duoro seinen Weg durch die Wildnis, hier ist die Heimat des Portweins. Größere Güter, wie Taylors, kaufen von vielen kleinen Parzellen das Lesegut auf und verarbeiten diese Jahrgangsweine zu den weltberühmten Produkten. Bis zu 1400 Meter über NN wachsen hier die Reben in der heißen Sonne. Ihre Böden haben die Winzer vor Jahrhunderten abgegrenzt mit Mauern auf den steilen Hängen angelegt. Die Ernte muss bis heute mühevoll in Körben ins Tal gebracht werden. Großen Wert legen die Qualitätsprüfer darauf, dass nicht mehr als 600 Liter pro 1000 Reben gewonnen werden. Bis heute wird vielerorts an der traditionellen Barfuß-Maische-Stampfung festgehalten. Die Maische wird in viertelvoll mit Branntwein gefüllten Bottichen verarbeitet, was ihm tiefe Farbe und Fruchtigkeit verleiht. Nach relativ kurzer Gärzeit reift er dann in länglichen 520-Liter-Fässern, nach dem er zuvor in die Hafenstadt Vila Nova de Gaia gebracht wurde, zwei bis fünfzig Jahre lang. Als erstes werden die Rubys und Tawnys in Flaschen abgefüllt, dabei bilden sie nach Jahren eine Kruste, die sich bei unsachgemäßer Behandlung mit dem Port vermischt. Ein Kompromiss zu langer Lagerung bilden die „Late Bottled Vintage“, der sich nach 8 Jahren im Fass von seiner Kruste befreit und dabei so reif wie ein doppelt so lang gelagerter Flaschenwein ist. Einen guten Port genießt man dekantiert. Karaffen mit Glasschliff-Verschluss gewährleisten einen langen Trinkgenuss.